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Hans Fehr | Nationalrat von 1995-2015



Rütlirapport damals - und heute?

Von Nationalrat Hans Fehr, SVP/ZH, Mitglied der Staatspolitischen sowie der Sicherheitspolitischen Kommission, Eglisau

Meine Beiträge im Jahr 2015

Beitrag vom 23. Juli 2015

In Zeiten höchster Gefahr, am 25. Juli 1940, also vor genau 75 Jahren, hat General Henri Guisan alle Kommandanten ab Stufe Bataillon aufs Rütli zum Rapport befohlen. Die Schweiz war nach der Kapitulation Frankreichs von den Achsenmächten eingeschlossen. Guisan erläuterte den Offizieren die Notwendigkeit des Réduit (Halten des zentralen Alpenraums mit der Gotthardachse, Verzögerungskampf ab Landesgrenze) und rief sie, bei einem teils wankenden Bundesrat, zum unbedingten Widerstand auf.

Der legendäre Rütlirapport, eine ausserordentlich mutige Tat des Generals mit enormer Symbolkraft, wird von Zeitzeugen wie folgt beschrieben: "Die Offiziere standen im Halbrund um die Fahne des Urner Bataillons 87, als der General betonte: "Unsere Unabhängigkeit und all das, was wir als unverwechselbar schweizerisch empfinden, kann nur durch die Bereitschaft zum bedingungslosen Widerstand bewahrt werden. Was vor wenigen Wochen noch unvorstellbar war, ist heute möglich: Wir können von allen Seiten angegriffen werden."

Kurz zuvor, als ein Angriff unmittelbar erwartet wurde, hatte der General für den 15. Mai den folgenden Tagesbefehl erlassen: "Ich erinnere an die hohe Pflicht des Soldaten, an Ort und Stelle erbittert Widerstand zu leisten. Solang ein Mann noch eine Patrone hat oder sich seiner blanken Waffe noch zu bedienen vermag, ergibt er sich nicht. Damit weiss jeder, was ich von ihm erwarte und was sein einziger Gedanke sei: bereit zu sein, das Leben einzusetzen, dort, wo ihn die Pflicht hingerufen hat. Linke Historiker haben später das Réduit vom warmen Lehnstuhl aus absurderweise als "Demutsgeste" gegenüber Hitler zu disqualifizieren versucht. Tatsache ist: Die Strategie war erfolgreich. Das Schweizer Volk sowie 300'000 Internierte und Flüchtlinge blieben von den Schrecken des Krieges verschont.

Gott sei Dank befinden wir uns heute in einer andern Situation. Aber auch heute und morgen brauchen wir eine moderne, starke Milizarmee, die unser Land schützen und verteidigen kann. Dies auch gegen neue Bedrohungen (Terror, elektronische Kriegführung, Islamischer Staat), in Anbetracht neuer Konflikte nicht weit von unserer Haustür, sowie aufgrund gewaltiger Rüstungsanstrengungen von Afrika bis Asien.

Vielleicht brauchen wir wieder eine Art "Rütlirapport" - damit verschiedene Politiker aufwachen und erkennen: Die Sicherheit hat ihren Preis, die Wehrlosigkeit einen noch viel höheren!