Nationalrat Hans Fehr (SVP, Eglisau) hat
kürzlich eine von 88 Nationalrätinnen und National- räten
mitunterzeichnete Interpellation betreffend "Wegweisungsvollzug von
Asylsuchenden in afrikanische Staaten" eingereicht.
Fehr stellt zur Begründung seines Vorstosses fest: Die Zahl von
Asylsuchenden aus schwarzafrikani- schen Staaten hat in letzter Zeit sehr
stark zugenommen. Diese Asylsuchenden geben fast ausnahms- los keine Identitätspapiere
ab. Sie sind häufig in der Drogenszene tätig und machen falsche
Angaben zum Alter und zur Herkunft, um den Vollzug der Wegweisung zu verhindern.
Oftmals kann die Weg- weisung auch nicht vollzogen werden, weil die Asylanten
bei der Papierbeschaffung nicht mitwirken oder weil gewisse afrikanische
Staaten die Rückübernahme ihrer Landsleute verweigern. Das eidgenössische
Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) muss auf solche
Regierungen Druck ausüben.
Zudem kritisiert Fehr die unhaltbare Tatsache, dass Asylanten in der
Schweiz auch nach Abschluss des Verfahrens "weiterhin grosszügig
umsorgt" werden, auch wenn sie den Wegweisungsvollzug absichtlich
verunmöglichen: "Wer zu seiner Herkunft und Identität falsche
Angaben macht und die Mitwirkung verweigert, riskiert bei uns keine Sanktionen.
Er wird für sein "cleveres" Verhalten sogar noch belohnt
und kann weiterhin alle Freiheiten geniessen." Dies habe sich unter
afrikanischen Asyl- bewerbern rasch herumgesprochen. Holland habe in solchen
Fällen mit "sehr restriktiven Massnahmen bei Unterkunft und
Verpflegung" (beispielsweise mit bewachten Zeltlagern) gute Erfolge
erzielt.
Massnahmen gegen nicht rücknahmewillige Staaten
Fehr und die 88 Mitunterzeichnenden wollen vom Bundesrat wissen, welches
die schwarzafrikanischen Länder mit hohen Asylgesuchszahlen und einer
besonders starken Zunahme der Asylgesuche sind. Zudem wollen die Interpellanten
wissen, wie viele Asylgesuche aus diesen Ländern im Zeitraum 1998
- 2001 rechtskräftig abgewiesen wurden und bei wie vielen davon die
Wegweisung aus den genannten Gründen nicht vollzogen werden konnte.
Vor allem aber muss der Bundesrat darlegen, welche Massnahmen er gegen
afrikanische Staaten ergreift, welche die Rückübernahme ihrer
Landsleute verweigern und welche Sanktionen (beispielsweise mit dem holländischen
Modell) gegen Asylanten ergriffen werden, welche ihre Rückschaffung
verun- möglichen.
Die 88 Mitunterzeichner/-innen
Antille FDP/VS, Baader SVP/BL, Bangerter FDP/BE, Baumann J. Alexander
SVP/TG, Beck LPS/VD, Bernasconi FDP/GE, Bezzola FDP/GR, Bigger SVP/SG,
Binder SVP/ZH, Borer SVP/SO, Bortoluzzi SVP/ZH, Brunner Toni SVP/SG, Donzé
EVP/BE, Dunant SVP/BS, Dupraz FDP/GE, Eberhard CVP/SZ, Egerszegi FDP/AG,
Engelberger FDP/NW, Estermann CVP/LU, Fattebert SVP/VD, Fehr Lisbeth SVP/ZH,
Fischer FDP/AG, Föhn SVP/SZ, Freund SVP/AR, Frey Claude FDP/NE, Giezendanner
SVP/AG, Glasson FDP/FR, Glur SVP/AG, Gutzwiller FDP/ZH, Gysin Hans Rudolf
FDP/BL, Haller SVP/BE, Hassler SVP/GR, Heberlein FDP/ZH, Hegetschweiler
FDP/ZH, Heim CVP/SO, Hess Bernhard SD/BE, Hess Peter CVP/ZG, Hess Walter
CVP/SG, Joder SVP/BE, Kaufmann SVP/ZH, Keller SVP/ZH, Kofmel FDP/SO, Kunz
SVP/LU, Kurrus FDP/BL, Laubacher SVP/LU, Leu CVP/LU, Loepfe CVP/AI, Lustenberger
CVP/LU, Mathys SVP/AG, Maurer SVP/ZH, Messmer FDP/TG, Meyer Thérèse
CVP/FR, Mörgeli SVP/ZH, Müller Erich FDP/ZH, Oehrli SVP/BE,
Pelli FDP/TI, Pfister SVP/SG, Raggenbass CVP/TG, Randegger FDP/BS, Sandoz
FDP/VD, Schenk SVP/BE, Scherer Marcel SVP/ZG, Schibli SVP/ZH, Schlüer
SVP/ZH, Schmied Walter SVP/BE, Schneider FDP/BE, Seiler SVP/BE, Siegrist
SVP/AG, Speck SVP/AG, Spuhler SVP/TG, Stahl SVP/ZH, Stamm SVP/AG, Steinegger
FDP/UR, Steiner FDP/SO, Theiler FDP/LU, Triponez FDP/BE, Tschuppert FDP/LU,
Vaudroz Jean-Claude CVP/GE, Vaudroz René FDP/VD, Walker CVP/SG,
Walter SVP/TG, Wandfluh SVP/BE, Wasserfallen FDP/BE, Weigelt FDP/SG, Weyeneth
SVP/BE, Widrig CVP/SG, Wittenwiler FDP/SG, Zuppiger SVP/ZH.
von Nationalrat Hans Fehr, Geschäftsführer AUNS,
Eglisau
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