Seit 15 Jahren verspricht der Bundesrat
Massnahmen gegen den Missbrauch des Asylrechtes. Er speist uns ab mit wohltönenden
Absichtserklärungen, mit Versprechungen, mit Kosmetik. Das Schweizer
Volk hat von diesen leeren Versprechungen endgültig genug.
Die Konsequenzen dieser Politik der leeren Versprechungen kennen wir:
- Die Bundesausgaben während der letzten zehn Jahre für den
Asylbereich haben die zehn Milliarden-Grenze überschritten. 10'000
Millionen Franken sind eine ungeheure Summe!
- Dazu kommen weitere Milliarden zulasten der Kantone und Gemeinden.
- Die Anerkennungsquote liegt im Mittel bei unter 10%, das heisst, über
90% der Asylanten sind keine Flüchtlinge.
- Im internationalen Vergleich steht die Schweiz bei der Zahl der Asylgesuche
mit Abstand an der Spitze. Gegenüber dem letzten Jahr muss mit
gegen 30% mehr Gesuchen gerechnet werden.
- Wir haben gewaltige Probleme mit kriminellen Asylanten.
Bundesrat und Parlament haben versagt
Der Katalog bundesrätlicher Versprechungen ist lang. Ein paar Beispiele
seien zitiert:
"Die Asylbewerber, die gesetzwidrig ins Land kommen, werden mit Folgen
zu rechnen haben."
(Bundesbüchlein für die Volksabstimmung
vom 5.4. 1987 zur Revision des Asylgesetzes).
"Dass wir uns aufregen über straffällige Asylbewerber
ist verständlich. Und es ist gut so. Es zwingt uns Juristen zum Handeln."
(Bundesrat Koller, Sonntagsblick, 15.8. 1993).
Ich glaube wir haben ein Ausländerproblem." (Bundesrat
Koller, Basler Zeitung, 30. 08. 1994).
"Der Ausländeranteil soll stabilisiert werden." (Bundesrat
Koller, Weltwoche, 28. 01. 1996).
Im Hinblick auf die Abstimmung vom 1.12. 1996 über die 1. Asylinitiative
der SVP ("gegen die illegale Einwanderung") haben sich Versprechungen
und Beschönigungen der Asylmisere - und gleichzeitig Angriffe gegen
die Initiative - gehäuft:
"Wir haben die Zahl der Missbräuche deutlich reduziert."
(Bundesrat Koller, Tagesanzeiger, 19.10.1996).
"Wir haben das Asylverfahren im Griff".
(Bundesrat Koller, in diversen Interviews, ebenso
wieder an der Albisgüetli-Tagung 1998).
Die Initiative (der SVP) sei "überholt", "widersprüchlich",
"unwirksam" und "gefährlich"; eine Initiative
"für Probleme von gestern". (Bundesrat
Koller, Pressekonferenz vom 18.10.1996).
Gleichzeitig hat Bundesrat Koller an der Pressekonferenz vom 18.10.1996
behauptet: "Bundesrat und Parlament haben (.....) in den letzten
Jahren mit gutem Erfolg alles getan, um Missbräuche zu verhindern."
Als "Erfolgsbeispiele" hat Herr Koller insbesondere genannt:
- "Auf Gesuche von Asylbewerbern, welche Ihre Identität verheimlichen
(.....), die (....) aus einem sicheren Drittstaat kommen, wird nicht
eingetreten".
- "Fürsorgeleistungen wurden (....) wo immer möglich,
in Form von Sach- statt Geldleistungen ausgerichtet (etc.)".
Diese und andere Massnahmen haben sich jedoch als unwirksam erwiesen,
weil es vor allem "kann - Formulierungen" und Gummiparagraphen
mit mehr Ausnahmen als Regeln sind!
Täuschungsmanöver des Bundesrates
In der "Ära Metzler" gehen die Beschönigungen und
leeren Versprechungen unver-mindert weiter.
Auch die 2. Asylinitiative der SVP ("gegen Asylrechtsmissbrauch")
rennt angeblich "offene Türen" ein; die Forderungen - so
Frau Metzler - seien "überholt", "bereits erfüllt
", "eingeleitet" oder aber "unwirksam" und sogar
"kontraproduktiv".
Um die Missbrauchsinitiative der SVP "auszutricksen" (Blick
vom 5.9.2002) hat Frau Metzler kürzlich die bunderätlichen Vorschläge
zur Teilrevision des Asylgesetzes auf den Tisch geworfen. Diese Revisionsvorschläge
sind ein Täuschungsmanöver. Sie versprechen z.B. eine Drittstaatenregelung
und andere Massnahmen, die aber wegen der vielen "Wenn und Aber"
untauglich sind!
Es geht Frau Metzler offensichtlich nicht darum, die schweren
Missstände im Asylwesen zu beheben und die Missbräuche zu stoppen,
sondern die SVP-Initiative "auszutricksen"!
Es ist dem Druck der SVP-Initiative zu verdanken, dass die rumänischen
Zigeuner einigermassen rasch zurückgeschickt wurden. Sie haben allerdings
in Bukarest je 500 Franken von der sogenannt reichen Schweiz erhalten,
für rumänische Verhältnisse ein kleines Vermögen.
Und es ist ebenso dem Druck der Asylinitiative zu verdanken, dass man
die Asylver-fahren und die Rückschaffung von schwarzafrikanischen
Drogendealern beschleunigen will.
Aber momentane Pflästerchen und Beruhigungspillen genügen nicht.
Notwendig sind jetzt wirksame Massnahmen gegen den Asylmissbrauch
auf Dauer. Das Schweizer Volk hat endgültig genug von leeren Versprechungen.
Die Volksinitiative gegen Asylrechtsmissbrauch über die wir am 24.
November 2002 abstimmen, ist wohl die letzte Chance, um ein völliges
Asylchaos von unserem Land abzuwenden!
von Nationalrat Hans Fehr, Geschäftsführer AUNS,
Eglisau
|