Kaum gibt es ein paar Schwierigkeiten mit der deutschen
rot-grünen Regierung und mit den bilateralen Verhandlungen mit der
EU, singen heimatmüde Kreise bis hinauf in den Bundesrat, aber auch
frustrierte Manager und Staatssekretäre, einmal mehr lautstark das
Hohelied der EU-Integration und des Anpassertums. Sie jammern über
die angeblich "isolierte" Schweiz, deren "Rosinenpicken"
für Unwillen sorge. Sie sehnen sich nach dem Grossräumigen und
nach der "Grenzenlosigkeit" der erweiterten EU. Sie missachten
damit die Bundesverfassung und den Volkswillen und handeln gegen die Interessen
der Schweiz.
In der "Botschaft zur Genehmigung der sektoriellen Abkommen zwischen
der Schweiz und der EG"(Bilaterale I) vom 23. Juni 1999 stellt der
Bundesrat wörtlich fest, "dass solche Verhandlungen für
jene Bereiche nicht in Frage kommen, bei deren Regelung Souveränitätsübertragungen
an supranationale Instanzen (sprich: Abtretung von Volksrechten an die
EU) unerlässlich sind." Als Beispiel hat der Bundes-rat ausdrücklich
Schengen genannt. Heute hat die Mehrheit des Bundesrat dies offenbar vergessen.
Vergessen hat man auch die Ablehnung der EU-Beitrittsinitiative am 4.
März 2001: 77 % der Stimmbürger und alle Kantone haben damals
den zentralen Initiativtext "Die Schweiz beteiligt sich am europäischen
Integrationsprozess und strebt zu diesem Zweck den Beitritt zur Europäischen
Union an" bachab geschickt.
Ungeachtet dieses klaren Bekenntnisses zum bilateralen Weg drängt
die Mehrheit des Bundesrates und der Bundesratsparteien über die
Schengener Hintertür zum EU-Beitritt. Sie werden bejubelt vom Lager
der Beitrittsapostel, das von der Ringier-Presse (u.a. Frank August Meyer)
über das Staatsfernsehen bis zum selbsternann-ten "EU-Experten"
de Weck reicht (der "glücklich" ist über die neue
"Dynamik" der EU-Beitrittsdiskussion).
Nein zum Schengener Unsicherheitsraum
Schengen, die Vorstufe zum EU-Beitritt, bedeutet bekanntlich "Abschaffung
der Personenkontrolle" an den nationalen Grenzen. Schengen heisst
freie Fahrt für Kriminelle, Waffenschieber, Illegale, Schlepper,
Asylmissbraucher und ähnliche "Kundschaft", sofern sie
einmal im "Schengenraum" sind. Dieser Raum umfasst ab dem 1.
Mai 2004 die 25 EU-Staaten sowie Norwegen und Island. Die angeblich stark
bewachte Schengener Aussengrenze (insbesondere an der baltischen, polnischen,
slowakischen und ungarischen Ostgrenze) ist eine Illusion, weil dafür
weder die Mittel noch der Wille vorhanden sind.
Schengen ist ein Raum der Unsicherheit. Das schweizerische Grenzwachtkorps
hat im Jahr 2003 über 100'000 Personen (101'219) an unserer Landesgrenze
zurückgewiesen, 34'063 wurden der Polizei übergeben, und 8'181
wurden als illegal Einreisende gefasst. Mit dem Schengener System hätten
wir diese Leute grossmehrheitlich in unserem Land!
Die EU-Befürworter betreiben mit dem furchtbaren Terroranschlag von
Madrid eine schamlose Propaganda, die dem Volk vorgaukelt, Schengen bewahre
uns vor Terror. Entgegen allen Behauptungen schützt Schengen nicht
vor Terror, denn Spanien ist bekanntlich ein "Schengenland".
Frankreich hat aufgrund von Terrordrohungen die Grenzkontrolle wieder
eingeführt und damit "Schengen" aufgehoben, weil man dem
System misstraut. Die Schengener Datenbanken mit Millionen von Fahndungsdaten
eignen sich ohnehin nicht zur Terrorabwehr. Weil sich Unbefugte leicht
Zugang verschaffen könnten, werden solche Daten sehr diskret behandelt
und erscheinen gar nicht auf den Datenbanken.
Die "Dubliner" Illusion
Auch das hochgejubelte Dubliner Erstasylabkommen, das mit Schengen verbunden
ist, erweist sich in der Praxis als Illusion. Wer in einem Schengenland
Asyl verlangt und nach der Ablehnung in einem andern Schengenland wieder
um Asyl ersucht, kann laut "Dublin" ans Erstland zurückgewiesen
werden. Zu diesem Zweck werden die Daten in einem elektronischen Fingerabdrucksystem
gespeichert. Die Schweiz könne dann etwa 20 % "Zweitasylbewerber"
zurückweisen, wird behauptet.
Dublin wird jedoch nicht funktionieren, denn es ist absehbar, dass Italien
und andere Schengenstaaten viele ihrer abgewiesenen Erstasylanten gar
nicht in die Fingerabdruck-Datei eingeben. So laufen sie nicht Gefahr,
diese Personen wieder zurück-nehmen zu müssen.
Schengen heisst letztlich Abschaffung der Landesgrenzen und bedeutet,
dass unser Land im EU-Verbund aufgehen würde.
Zudem ist Schengen ein Kolonialvertrag, der uns wie eine Kolonie fremdem
Recht und fremden Richtern unterstellt. Ebenso ist Schengen ein Angriff
auf unser Bankkundengeheimnis, auf unsere Schützentradition und auf
unsere eigenständige Visapolitik. In all diesen Bereichen würde
unsere Handlungsfreiheit massiv eingeschränkt.
Gegen Schengen und EU - für die Interessen der Schweiz
Die "neue Flucht" der Kleinmütigen, Anpasser und Heimatmüden
in den EU-Beitritt ist absurd: Wie soll es unserem Land besser gehen mit
einer doppelten Mehrwertsteuer von mindestens 15 %, mit jährlichen
Milliardenzahlungen an Brüssel, mit höheren Schuld- und Hypothekarzinsen,
mit 25-30 % höheren Wohnungsmieten, mit Lohndruck, höherer Arbeitslosigkeit,
mit einer ruinösen Landwirtschaftspolitik, mit einer von der EU bestimmten
Aussen- und Sicherheitspolitik, mit dem Verzicht auf den Schweizer Franken
und auf eine eigenständige Handelspolitik? Wie soll es unserem Land
besser gehen nach der Preisgabe unserer Selbstbestimmung und der schweizerischen
Neutralität?
Es ist vorab Sache der SVP und der AUNS, den Kampf für die Interessen
und Besonderheiten der Schweiz - für Freiheit, Unabhängigkeit,
Sicherheit und Wohlstand - zu führen. Wir treten an und werden diesen
Auftrag erfüllen, in der tiefsten Überzeugung, dass es um zentrale
Werte unseres Landes geht.
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