Nationalrat Hans Fehr, Eglisau
Unverständliches ereignet sich in der kantonalzürcherischen
Asylpolitik, für die Regierungsrat Ruedi Jeker, FDP, verantwortlich
zeichnet. Jedermann weiss, dass die Zahl der neuen Asylgesuche - vor allem
aufgrund der verstärkten Missbrauchsbekämpfung unter Bundesrat
Blocher - seit dem Jahr 2004 um rund 30 % zurückgegangen ist. Und
zweifellos werden die Gesuche von Scheinflüchtlingen mit dem revidierten
Asylgesetz, über das wir voraussichtlich am 24. September 2006 abstimmen,
nochmals deutlich sinken.
In der Direktion Jeker scheint man das noch nicht realisiert zu haben.
Herr Jekers Bürokraten wollen auf Biegen und Brechen neue Asyl-Durchgangszentren
bauen - ein Unterfangen, das jeder Logik und jeder finanzpolitischen Verantwortung
widerspricht. So soll beispielsweise in der Wohnzone beim Bahnhof Eglisau
ein neues Durchgangszentrum für rund 120 Asylanten durchgeboxt werden.
Gemäss seriösen Berechnungen kämen die Bruttokosten auf
rund 5 Millionen Franken zu stehen.
Anderseits werden in munterer Folge bestehende reguläre Asyl-Zentren
geschlossen; allein im Jahr 2005 waren es deren acht. Dies, obwohl einige
Gemeinden für diese Zentren hohe Investitionen, zum Teil in Millionenhöhe,
getätigt haben. Abgesehen von der grundsätzlichen Absurdität
der "Jekerschen Strategie" ist Eglisau aufgrund seiner Lage
für ein solches Zentrum denkbar ungeeignet. In Grenznähe, an
der Hauptachse zum Flughafen gelegen, mit drei Bahnstationen in unmittelbarer
Nähe und besten Verbindungen nach Zürich, wäre dieser Standort
geradezu ideal als Drogenumschlagplatz und für andere dunkle Geschäfte.
Zudem würden die umliegenden Häuser und Grundstücke massiv
an Wert verlieren.
Leider hat es eine Mehrheit des Kantonsrats am vergangenen
Montag versäumt, diesen Unsinn (Schliessung bestehender Zentren,
Errichtung teurer Neubauten) zu stoppen, indem ein entsprechender parlamentarischer
Vorstoss von Matthias Hauser (SVP, Hüntwangen) abgelehnt wurde. Die
Verantwortung tragen auf bürgerlicher Seite die freisinnigen Kantonsräte,
die nicht gegen ihren Parteikollegen Jeker stimmen wollten.
Selbstverständlich wird der Kampf gegen unsinnige, teure Asyl-Neubauten
in Eglisau und im ganzen Kantonsgebiet so lange weitergeführt - bis
die Vernunft auch auf kantonaler Ebene Einzug hält.
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