Asylchaos: 80 % mehr Straftaten, 30 % mehr Gesuche. Die Situation
ist alarmierend: Im Kanton Zürich haben die Straftaten von Asylbewerbern
in den ersten neun Monaten des Jahres 1997 gegenüber der gleichen
Vorjahresperiode um 80,5 Prozent zugenommen, nämlich von 837 auf
1511 Straftaten.
Gesamtschweizerisch ist Zahl der neuen Asylgesuche in den ersten zehn
Monaten des Jahres 1997 gegenüber der gleichen Periode des Vorjahres
von 14'645 auf 19'220, das heisst um 31,2 Prozent, angestiegen. Nach wie
vor kommen rund 90 Prozent der Gesuchsteller illegal in unser Land. Viele
Asylanten landen mit dem Flugzeug bequem als angebliche Transitreisende
in Kloten und bleiben mit einem Trick in der Schweiz. Andere kommen ebenso
bequem mit einem der 36 Züge, die über Chiasso täglich
in die Schweiz rollen; die Tessiner Kantonspolizei kontrolliert wegen
angeblich mangelnder Kapazitäten nur etwa 4 Züge pro Tag. Selbst
jene Illegalen, die von den Grenzorganen oder der Polizei aufgegriffen
werden, können in der Regel nicht nach Italien zurückgeschafft
werden, weil nach wie vor kein Rückübernahme-Abkommen mit Italien
besteht.
Trotz mehr erledigter Gesuche und trotz rechtskräftig verfügter
Wegweisungen nimmt die Zahl der Personen, die sich aufgrund des Asylrechts
in der Schweiz aufhalten, stetig zu - von 78'000 im Jahre 1989 auf derzeit
gegen 135'000. Tausende tauchen unter und immer mehr betätigen sich
kriminell. Immer mehr Straftaten, insbesonde- re im Drogenbereich, gehen
zulasten von kriminellen Asylbewerbern. Kurt Wasserfallen, Polizeidirektor
der Stadt
Bern, hat kürzlich festgestellt: "Über 90 Prozent der im
Drogenhandel auf mittlerer Ebene Aufgegriffenen haben irgend einen Asylstatus."
Der Ausländeranteil bei den polizeilich registrierten Straftaten
liegt bekanntlich bei rund 50 Prozent. Es ist ein schwerer Mangel, dass
die gesamtschweizerische Statistik die Straftaten von Asylbewerbern nicht
speziell erfasst; hingegen tut dies der Kanton Zürich: Laut Polizeistatistik
des Kantons Zürich hat der Anteil der von Asylanten verübten
Straftaten in den letzten Jahren drastisch zugenommen, nämlich von
7,7 Prozent im Jahre 1994
auf 12,8 Prozent im Jahre 1996. Bei den tatverdächtigen Ausländern
ist der Anteil der Asylanten von 12,8 Prozent im Jahre 1996 auf 18,3 Prozent
im ersten Halbjahr1997 hinaufgeschnellt.
Kriminelle und renitente Asylanten tanzen uns auf der Nase
herum
Die meisten Asylbewerber werfen ihre Papiere weg, weil sie genau wissen,
dass sie dann im Land bleiben können, weil kein Staat Papierlose
aufnimmt. Auch die Ausschaffungshaft (mit einem Komfort, den die meisten
zu Hause nicht besitzen) schreckt die wenigsten ab; nach spätestens
neun Monaten müssen sie wieder aus der Haft entlassen werden. Trotz
dem hochgejubelten Rückübernahme-Abkommen mit Belgrad, das seit
dem 1. September 1997 in Kraft ist, konnten im Oktober von rund 13'000
Rückkehrpflichtigen nur gerade 17 (!) Rückführungen vollzogen
werden. Im gleichen Monat haben Asylbewerber aus der Bundesrepublik Jugoslawien
700 neue Asylgesuche gestellt.
Renitentes, illegales Verhalten wird belohnt
Insgesamt gilt im Asylbereich: Wer illegal einreist, wer sich renitent
oder gar kriminell benimmt und seine Papiere verschwinden lässt,
wird dafür belohnt; er hat grösste Chancen, dass er unter irgend
einem Asylstatus in der Schweiz bleiben kann. Dieser unglaubliche Zustand
muss beendet werden. Es ist ein Skandal, dass wegen des Versagens der
verantwortlichen Bundesstellen und wegen vorab linken Kreisen, welche
die Tür zum "Asylantenparadies Schweiz" weit öffnen
wollen, der Rechtsstaat lächerlich gemacht wird, und dies mit horrenden
Kosten für den Steuerzahler. Es ist ein Skandal, dass die öffentliche
Sicherheit in unserem Land immer mehr gefährdet wird und dass Kantone
und Gemeinden die Suppe auslöffeln sollen, welche ihnen der Bund
mit seiner largen und zum Teil chaotischen Asylpolitik einbrockt.
Herr Koller, tun Sie Ihre Pflicht!
Es muss von allen Seiten massiver Druck aufgesetzt werden, damit Herr
Koller endlich handelt:
Der Bund muss die volle Verantwortung übernehmen für illegal
anwesende, vorläufig aufgenommene und abgewiesene Asylbewerber bezüglich
Identitätsabklärung, Beschaffung der Papiere und bezüglich
Kosten. Er muss endlich klare Voraussetzungen schaffen, damit die Kantone
die Ausschaffungen vollziehen können. Unter anderem müssen die
Zwangsmassnahmen im Ausländerrecht, welche heute für Gerichte
und linke Anwälte einen viel zu grossen Spielraum bieten, zwingender
gefasst werden. Die Ausschaffungshaft muss bei Bedarf stark verlängert
werden können.
Renitente und papierlose Asylbewerber müssen solange interniert
(d.h. in Kollektivunterkünften oder Baracken des Bundes untergebracht)
werden, bis ihre Papiere auftauchen und die Ausschaffung vollzogen werden
kann.
Mit Italien und allenfalls mit weiteren Staaten sind dringend Rückübernahme-Abkommen
abzuschliessen.
Die Grenzwachtorgane sind mindestens phasenweise durch Militär zu
verstärken. Truppenteile sollen während ihren normalen Dienstleistungen
periodisch einen entsprechenden Ausbildungsdienst an der Grenze leisten.
Es müssen endlich wirtschaftliche und andere Sanktionen gegenüber
Ländern, welche ihre eigenen Lands leute nicht zurücknehmen
wollen, ergriffen und verstärkt werden.
llegal eingewanderte Asylbewerber sind generell schlechter zu stellen
bezüglich Bewegungsfreiheit, Finanzen und Arbeitsbewilligungen, und
auf die Gesuche von illegalen Einwanderern darf nicht mehr eingetreten
werden.
Die SVP wird in der laufenden Wintersession der Eidgenössischen Räte
massiven Druck aufsetzen, um die verantwortlichen Bundesbehörden,
insbesondere Herrn Koller, zum Handeln zu zwingen. Das Asylchaos muss
endlich ein Ende haben!
von Nationalrat Hans Fehr, Geschäftsführer AUNS,
Eglisau
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