1. Gewährleistung von Sicherheit und Schutz
Die Gewährleistung von Sicherheit und Schutz für die Bevölkerung
ist eine zentrale Aufgabe eines souveränen Staates. Innere Sicherheit
heisst: Schutz der Bürger vor Kriminalität und sichere Grenzen.
Eine grenzenlose Schweiz in einem grenzenlosen Europa wäre eine unsichere
Schweiz mit heimatlosen Schweizern. Wir wollen eine sichere, unabhängige,
freie Schweiz! Der Staat hat seit Urzeiten dafür zu sorgen, dass
Leben geschützt wird, dass Totschlag und Faustrecht verhindert werden.
Darum muss das Gewaltmonopol beim Staat liegen: das Machtmittel des Staates
im Innern ist die Polizei; die äussere Sicherheit ist Sache der Armee.
2. Innere Sicherheit in Gefahr
Im Grossraum Zürich haben wir erlebt, wohin es führt, wenn
eine large Politik die Rechtsordnung nicht mehr durchsetzt, wenn Rechtsbruch
geduldet wird. Während Politiker und Parteien schöne Papiere
zur inneren Sicherheit geschrieben haben, sind die Missstände zum
Notstand eskaliert. Die offene Drogenszene wurde geduldet und kultiviert;
sie ist Hand in Hand mit der Begleitkriminalität förmlich
explodiert. Rechtsfreie Fixerräume,
Hausbesetzungen, Aufrufe zur Gewalt wurden toleriert. Die Verlotterung
des Strafvollzugs sowie eine falsch verstandene Humanität, die den
Täter zum Opfer erklärte, hat zu verheerenden Folgen geführt.
Linke und gleichgesinnte Kreise haben damals die Abschaffung des Staatsschutzes
in Zürich als grossen Sieg gefeiert. Nur massiver Druck auf die Verantwortlichen
und die klare Zuweisung der Verantwortung haben schliesslich eine Verbesserung
der Zustände herbeigeführt (Auflösung der Zürcher
Drogenszene, Verschärfung des Strafvollzugs, Schaffung von Gefängnisplätzen,
Vermummungsverbot, Zwangsmassnahmenim Ausländerrecht).
3. Zahlen zur Gefährdung der Inneren Sicherheit
Heute ist die innere Sicherheit gesamtschweizerisch stark gefährdet,
namentlich durch:
- die dramatisch zunehmende illegale Einwanderung und sogenannte Kriminaltouristen
mit einem besorgniserregenden Kriminalitätsimport
- die Ausweitung der organisierten Kriminalität und das bandenmässige
Auftreten von ausländischen Straftätern aus Kriegs- und Unruhegebieten
- die liberale Drogenpolitik des Bundes
Die Kriminalstatistik 1997 des Bundesamtes
für Polizeiwesen und der Zürcher Kantonspolizei nennen folgende
Zahlen:
- Anstieg der Zahl der angezeigten Delikte von 1996 auf 1997 um fast
8 Prozent auf 340'000.
- Zunahme der Einbruchdiebstähle um 11,1 Prozent auf 82'559 Fälle.
- Zunahme der Vergewaltigungen und Sexualdelikte um 20 Prozent auf 3'800
Fälle.
- 1997 waren rund 30'000 der 58'238 ermittelten Straftäter, als
51,5 Prozent, Ausländer.
Ausländische Straftäter waren bei schweren Straftaten
und Gewaltverbrechen weit überproportional beteiligt:
- Vergewaltigungen:69,5 Prozent
- Erpressung:61,8 Prozent
- Raub:59,9 Prozent
- Freiheitsberaubung/Entführung:58,6 Prozent
- Diebstahl:55,5 Prozent
- Körperverletzung:55,5 Prozent
- Einbruchdiebstahl:53,1 Prozent
- Vorsätzliche Tötung:63, 4 Prozent
Im Unterschied zur schweizerischen Kriminalstatistik
werden im Kanton Zürich die Straftaten von Asylanten separat erfasst.
Dabei zeigt sich folgendes Bild:
- Zunahme der Straftaten von Asylanten im Jahre 1997 (gegenüber
1996): + 64 Prozent; von 1994 - 1997 hat sich die Zahl verdreifacht.
- Bei der Aktion "Citro" der Berner Polizei gegen den Drogenhandel
wurden bis Mitte März 1998 1'185 Personen festgenommen. 1'076,
also über 90 Prozent, waren Asylanten, grösstenteils aus Albanien,
Ex-Jugoslawien und Afrika.
- Laut einer Untersuchung des Zürcher Soziologen Manuel Eisner
haben die Gewaltdelikte von Jugendlichen seit 1991 um 400 Prozent zugenommen;
71 Prozent der jugendlichen Straftäter stammen aus dem Ausland,
ein Drittel aus Ex-Jugoslawien und Albanien.
Gleichzeitig nimmt die illegale Einwanderung, vor allem
an der Südgrenze im Tessin massiv zu:
Von Januar bis März 1998 sind im Tessin 1'707 Illegale aufgegriffen
worden (gegenüber 579 in der gleichen Vorjahresperiode). Die Zahl
der Asylgesuche steigt dramatisch an:
- 1997 (gegenüber 1996) um über 30 Prozent
- im Januar 98 um rund 40 Prozent
- im Februar 98 um rund 60 Prozent
- im März 98 um rund 80 Prozent!
So kann es nicht weitergehenen
4. Die Bedeutung von sicheren Grenzen
Ausgerechnet in dieser Situation
- will die Asylkoordination Schweiz mit Gleichgesinnten einige kleine
Verschärfungen im Asylgesetz mit Referendum verhindern
- soll der Staatsschutz in der Schweiz mit der SoS-Initiative ("Schweiz
ohne Schnüffelpolizei") - völlig amputiert werden (Abstimmung
am 7. Juni 1998)
- Und ausgerechnet in dieser Situation haben unsere Nachbarländer
Deutschland, Österreich und Italien das sogenannte Schengener Abkommen
in Kraft gesetzt. Es soll ein europäischer Sicherheitsraum geschaffen
werden - ein "grenzüberschreitendes, kooperatives Sicherheitssystem"
mit dem Abbau der zwischenstaatlichen Grenzkontrollen. Dieses Abkommen
verstärkt den Druck auf unsere Grenzen und hat Konsequenzen für
unsere Sicherheit!
- Der Chef der Kriminalpolizei der Zürcher Kantonspolizei hat kürzlich
davor gewarnt: "Es besteht Grund zur Annahme, dass Kriminelle durch
den Wegfall der Grenzkontrollen leichter an und über die Schweizer
Grenze kommen."
- Kriminelle, die in den Schengenraum eingedrungen sind, können
danach ohne Kontrollen an den Landesgrenzen im ganzen Raum verkehren
und ihr Unwesen treiben. Ihre Möglichkeiten, unterzutauchen, Diebesgut
zu verstecken und zu verwerten werden stark erleichtert. Auch die Schweiz
wird davon betroffen sein.
- Bereits verschaffen sich Kriminelle vermehrt Personalpapiere, beispielsweise
griechische oder italienische Ausweise, mit denen sie einfacher in Schengener
Staaten einreisen können.
Seit "Schengen" in Kraft ist, nimmt die Schleppertätigkeit
an der österreichischen Ostgrenze stark zu. Die Be mühungen
von Kriminellen aus osteuropäischen Staaten und aus den GUS-Staaten
(ehemalige Sowjetunion), sich in unseren Breitengraden festzusetzen, sind
unübersehbar. Die bevorstehende Ost-Erweiterung der EU wird den Kriminalitätsimport
noch verstärken und auch die innere Sicherheit in unserem Land gefährden.
Nach dem Wegfall der Grenzkontrollen zwischen Deutschland, Österreich
und Italien am vergangenen 1. April forderte der bayerische Innenminister
Beckstein, die sogenannte "Schleierfahndung" müsse bundesweit
eingeführt werden. Bundesinnenminister Kanther forderte seinerseits
einen "dichten Sicherheitsschleier" hinter der Grenze. Bayern
hat die Schleierfahndung bereits eingeführt. In einem 30 km breiten
Sicherheitsstreifen hinter der Grenze können Personen auch ohne konkreten
Verdacht überprüft werden.
Wäre es nicht klüger gewesen, die Grenzkontrollen an den Grenzen
zu belassen? Aber "Schengen" ist eben (wie auch die Einführung
des Euro) ein rein politischer Entscheid...
Die deutsch-österreichische Grenzkontrolle hat bisher als starker
Filter gewirkt! Allein im Jahr 1997 wurden dort 15'000 Kriminelle gefasst,
und 35'000 Personen wurden bei der illegalen Einreise aufgegriffen. Um
gleiche Resultate mit mobilen Kontrollen im Hinterland zu erzielen, dürfte
der Aufwand wohl wesentlich grösser sein. Die Schweiz tut gut daran,
nicht zum "Schengenland" zu werden! Wir müssen selbst für
Sicherheit an unseren Grenzen sorgen!
5. Sicherheit und sichere Grenzen eine nationale Aufgabe
Wir dürfen unsere Sicherheit nicht an einen sogenannten "europäischen
Sicherheitsraum", an die EU, an "Schengenland" delegieren,
wie das die EWR-Plus- und die EU-Befürworter verlangen. Die souveräne,
neutrale Schweiz muss selbst, aus eigener Kraft, für ihre Sicherheit
sorgen.
Die Schweiz hat im Dezember 1997 in aller Stille mit Österreich
und Deutschland bilaterale Abkommen auf Verwaltungsebene für eine
bessere Zusammenarbeit an der gemeinsamen Grenze abgeschlossen. Dazu braucht
es keinen EU-Beitritt und keinen Beitritt zu "Schengen". Die
"Internationalisierung" der Sicherheit und von anderen wichtigen
Staatsaufgaben, d.h. das Abschieben auf eine supranationale Ebene, ist
eine Flucht aus der Verantwortung.
Innere Sicherheit für unser Land setzt voraus:
- die Bewahrung der Unabhängigkeit, der Selbstbestimmung und der
Neutralität
- die Gewährleistung der Sicherheit aus eigener Kraft, in eigener
Verantwortung (keine "kollektive Sicherheit", keine offenen
Grenzen; wenn alle für alles "verantwortlich" sind, ist
niemand verantwortlich)
- den Schutz der Bürger vor Kriminalität u.a. durch eine gute
Polizeiarbeit und durch eine wirksame Kontrolle an der Grenze
- die konsequente Durchsetzung von Recht und Gesetz, keine Duldung von
rechtsfreien Räumen
- die Bekämpfung von Missbräuchen im Asyl- und Ausländerbereich.
Ein Staat, der seine Grenzen nicht sichert, gefährdet die Sicherheit
seiner Bürger, seine Freiheit und Unabhängigkeit. Ein Staat,
der seine Grenzen aufgibt, löst sich schliesslich selbst auf.
Wir wollen eine Schweiz mit Zukunft - eine sichere, unabhängige,
neutrale Schweiz mit sicheren Grenzen!
von Nationalrat Hans Fehr, Geschäftsführer
AUNS, Eglisau
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