Hans Fehr, Salomon Landolt-Weg 34, 8193 Eglisau



Hans Fehr | Nationalrat von 1995-2015



Wer glaubt an den Storch?

Von Hans Fehr, Nationalrat von 1995-2015, in dieser Eigenschaft Mitglied der Staatspolitischen sowie der Sicherheitspolitischen Kommission, Oberstleutnant

Kurzartikel 02.2.2022 - („Kampfwahlen in Eglisau“, ZU, 1.2.2022)

Es ist erfreulich, dass sich neun Kandidatinnen und Kandidaten für den Eglisauer Gemeinderat  bewerben. Eine Wahl sollte ja im Sinn der Demokratie auch eine Auswahl sein. Löblich ist, dass sich alle für ein lebenswertes Eglisau engagieren wollen, so auch für vernünftige Verkehrslösungen. Wer nun aber glaubt, mit dem sogenannten Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK), und insbesondere mit der Regelung des Verkehrs auf der Hauptachse durch Ampeln, sei eine Verbesserung der seit langem unerträglichen Situation zu erreichen, der glaubt definitiv an den Storch. Das ist zwar nicht verboten, aber weder realistisch noch zielführend. 

Es ist doch sonnenklar: Wenn die täglich über 20‘000 Motorfahrzeuge auf der Hauptachse mehrfach durch Rotlichter gestoppt werden, dann wird der Stau oft bis ins Rafzerfeld  hinausreichen, und die Abgasbelastung wird massiv zunehmen. Auch jene, die sich dann zwar bei „Grün“ geordnet in die Hauptachse eingliedern können, werden danach umso länger im Stau stehen. Dieses „Konzept“ gehört definitiv in den Papierkorb.

Umso dringender muss die Umfahrung vorangetrieben werden. Da genügt es nicht, eine noch so elegante Calatrava-Brücke auf die grüne Wiese zu projizieren und ein paar Plakate „Umfahrung Eglisau jetzt!“ an Hauswände zu kleben. Nachdem der bisherige Gemeinderat das drängende Problem vor allem verwaltet hat und geduldig auf ein Wunder aus Zürich zu hoffen scheint, muss der künftige Gemeinderat bei der zuständigen Regierungsrätin Carmen Walker Späh intervenieren und darauf beharren, dass es vorwärts geht. Es ist die Aufgabe der Volkswirtschaftsdirektorin, endlich eine taugliche, abstimmungsreife Vorlage auf den Tisch zu legen. Und das Erfreuliche: Es hat genügend Geld im kantonalen Strassenfonds.

Hans Fehr, Eglisau