Hans Fehr, Salomon Landolt-Weg 34, 8193 Eglisau



Hans Fehr | Nationalrat von 1995-2015



Ein Schritt zur Normalität?

Von Hans Fehr, Nationalrat von 1995-2015, in dieser Eigenschaft Mitglied der Staatspolitischen sowie der Sicherheitspolitischen Kommission, Oberstleutnant

Der Bundesrat hat in der ausserordentlichen Lage um „Corona“ zweifellos vieles richtig gemacht. Er ist bei der Lagebeurteilung und der Wahl der Massnahmen weitgehend auf die Fachleute angewiesen, muss aber die richtigen Grundsatzentscheide treffen. Es fällt positiv auf, dass sich die meisten Bundesparlamentarier zurückhalten und nicht Dinge „zerreden“, die längst entschieden sind. Hingegen ist die bereits beschlossene Sondersession des Parlamentes überflüssig; die bundesrätlichen Entscheide könnten problemlos in der Junisession „legitimiert“ werden. Vielen Parlamentariern geht es aber offensichtlich um die Sitzungsgelder und Entschädigungen.

Ein grosses Lob verdienen die Tausenden und Abertausenden, die an der medizinischen, pflegerischen, produzierenden, volkswirtschaftlichen oder einfach helfenden „Front“ tätig sind und das Weiterfunktionieren der Gesellschaft überhaupt ermöglichen. Und ein besonderes Lob verdient der Wirtschaftsausschuss des Bundesrates unter Leitung von Finanzminister Ueli Maurer, der sehr effizient ein 39 Milliarden-Paket geschnürt hat, um Betrieben, KMU, Selbständigen und Angestellten zur helfen – nach dem Grundsatz: Die Kreditvergabe ist Sache der Banken, der Bund tritt als Bürge auf. Damit kann eine wirtschaftliche Katastrophe abgewendet werden – in der Hoffnung, dass wir bald wieder zur Normalität übergehen können. Ebenso ist zu hoffen, dass die offenen Grenzen und der Globalisierungswahn künftig sehr kritisch beurteilt werden.

Auch die Volksschule steht vor einer neuen Realität. Die Lehrkräfte, die Schüler (plötzlich zuhause) und die Eltern mussten Knall auf Fall umstellen und viel Flexibilität beweisen. Weil der „Fernunterrricht“ trotz aller Anstrengungen nicht die nötigen Resultate bringt, ist es sinnvoll, bald wieder zum (eingeschränkten) direkten Unterricht überzugehen, beispielsweise nach folgendem System: Die Schulklassen werden halbiert und zeitlich getrennt unterrichtet – eine Hälfte am Vormittag, die andere am Nachmittag. Die strikten Regeln (Abstand, Hygiene etc.) können so eingehalten werden, und der Unterrichtserfolg ist besser gewährleistet. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Hans Fehr, Eglisau